3.9 Netze im Digitalrausch: Mit Simon Koopmann und envelio in die Zukunft
Mit Simon Koopmann
04.09.2023 59 min
Zusammenfassung & Show Notes
Eine neue Folge des Digitale Stadtwerke Podcast:
3.9 Netze im Digitalrausch: Mit Simon Koopmann und envelio in die Zukunft
In dieser Episode des "Digitale Stadtwerke Podcasts" nehme ich euch mit in die Welt der Verteilnetze, Digitalisierung und der Energiewende. Mein Gast ist kein Geringerer als Simon Koopmann von envelio. Gemeinsam sprechen wir über die Herausforderungen und Chancen, die sich für Verteilnetzbetreiber und Stadtwerke in Zeiten der Digitalisierung und Energiewende ergeben.
Simon gibt uns Einblicke in das innovative Unternehmen envelio und dessen Vision für eine digitalisierte Energielandschaft. Von den Techno-Trends in der Netz-Digitalisierung über den "Digitalen Zwilling" bis hin zu praktischen Handlungsempfehlungen für Stadtwerke – diese Episode hat wirklich alles!
3.9 Netze im Digitalrausch: Mit Simon Koopmann und envelio in die Zukunft
Möchtest du wissen, warum die Digitalisierung der Netze kein bloßes Zukunftsszenario, sondern aktuell relevant ist? Wie envelio mit seiner Intelligent Grid Platform die Energiewelt revolutionieren möchte und warum es höchste Zeit ist, den "Turbo bei Digitalisierung und Automatisierung" zu zünden? Dann solltest du unbedingt reinhören!
Also, Kopfhörer auf und eintauchen in eine spannende Diskussion über die Zukunft unserer Energielandschaft. Viel Spaß beim Hören!
Du möchtest auch Teil des Digitale Stadtwerke Podcast oder eines anderen Formats des Stadtwerke Impact Day sein? Dann nutze das Feedback-Formular oder schreibe uns an hi@sid.earth
Und noch etwas: Es ist wieder SID-Time. Am 29. und 30. Januar wird es wieder unseren Stadtwerke Impact Day in Lübeck geben. Meldet euch an und erzählt allen von https://sid.earth/ 🙏 😘
Vielen Dank, dass Du uns hörst 😘
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Transkript
Moin Simon, schön, dass du Zeit hast und heute bei uns in unserem kleinen digitalen
Stadtwerke-Podcast bist.
Hi.
Ja, hi, hi, Metti.
Ich freue mich, da zu sein.
Ja, sehr schön. Wir haben heute Simon Kobmann zu Gast.
Der kommt von Envelio und dreht sich hauptberuflich um das Thema Netzertüchtigung auf digitale Art und Weise.
Da werden wir heute mal ein bisschen drüber sprechen.
Genau, und da kannst du vielleicht gleich schon ein bisschen Einblick geben.
Was hat das jetzt irgendwie mit Envelio und der Netzertüchtigung zu tun?
Was tut ihr? Was ist sozusagen Kern eures Unternehmens und eurer Vorhaben. Ja erzähle ich gerne ein bisschen was zu. Wir bei
Envelio, wir sind 2017 gestartet mit dem Ziel die Netze digitaler und automatisierter zu machen,
weil wir halt sehen die Netze braucht es für die Energiewende und in den Netzen muss viel
passieren. Da müssen viele dezentrale Anlagen integriert werden und ohne Digitalisierung und ohne mehr Automatisierung kommen wir da einfach in einen Bottleneck und
dann ist das ein Problem für die gesamte Energiewende im weiteren Fortschritt.
Meine Mitgründer und ich, wir haben das Unternehmen 2017 gegründet, haben uns davor eben schon
viel in der Forschungswelt mit dem ganzen Thema Smart Grids und intelligente Netze,
wie steuert und plant man Netze, eben beschäftigt und sind dann eben von der Uni aus der Forschungswelt in die Praxis gestartet, weil wir gesehen haben,
da ist eine Lücke zwischen dem, was in der Forschungswelt passiert und dem, was dann auch
wirklich schon in die Praxis, in die realen Prozesse bei Netzbetreibern und Stadtwerken
Einzug erhält. Du hast jetzt gerade den schönen Begriff Smart Grid genannt. Grid ist irgendwie
so ein Netz und Smart hat irgendwie ein bisschen was mit Intelligenz zu tun. Für mich liegt da einfach nur irgendwie Kupfer in der Erde. Das kann ja selbst nicht
besonders clever sein, weil es einfach nur so rumliegt. Was macht denn die Netze letztlich
schlau und smart? Ja genau, also du hast schon ganz recht. So sind die Netze auch erst mal
entstanden. Das ist erst mal gerade im Verteilnetz. In denen war in der Vergangenheit nicht viel mit
Intelligenz und mit Transparenz, sondern das war einfach erstmal Netzinfrastruktur, Kupfer und
Alu im Boden, die verbaut wurde, um eben die verschiedenen Gebäude anzuschließen. Und ja,
die Intelligenz kommt jetzt eigentlich dadurch rein, dass wir zum einen erstmal Transparenz
schaffen, also mehr und mehr Messtechnik in den Netzen ausbringen, um erstmal bessere
Informationen darüber zu haben, was passiert denn jetzt ganz aktuell an den verschiedenen
Orten im Netz und dann quasi auf algorithmischer Seite die Intelligenz, dass man mit diesen Daten
dann auch was macht, nicht nur Daten sammelt aus dem Netz, sondern auch wirklich diese Daten
verarbeitet, zusammenführt und dann halt in der Analyse geht und Entscheidungen eben sehr viel stärker auf diesen Daten basiert und dann auch
hingeht bis hin zu einer wirklichen Steuerung der Netze auf Basis dieser Daten, was halt in der
Vergangenheit nicht der Fall war, was aber halt den großen Vorteil hat, dass man damit eigentlich
aus der bestehenden Infrastruktur mehr rausholen kann. Also ich verstehe das jetzt so, dass wir
haben ja sozusagen irgendwie über ganz Deutschland natürlich auch nicht nur da, sondern auch in Europa und so zusammenhängende Netze gebaut über die letzten 100 irgendwas
Jahre und die teilen sich ja erst einmal in verschiedene Netzbereiche auf.
Es gibt einmal die Übertragungsnetze, wenn ich das so richtig… ich sage mal einfach,
was ich so denke.
Du korrigierst mich.
Also Übertragungsnetze und dann gibt es aber auch noch die Verteilnetze und… oh warte,
sind die Verteilnetze jetzt die, die genau in den Orten liegen, also die wirklich nachher
bis an das Haus rangehen?
Genau, ja.
Du hast eigentlich einmal die Übertragungsnetze,
wenn du so willst, die Stromautobahnen,
die meistens auch neben den realen Autobahnen langlaufen.
Dort ist auch die Transparenz schon traditionell immer sehr groß gewesen.
Da wurde schon immer viel gemessen.
Das ist ja auch wichtig für unsere Gesamtsystemstabilität auf europäischer Ebene.
Aber dann hast du auf der anderen Seite das Verteilnetz.
Das geht dann eben runter auf eine regionale Verteilung zwischen Städten,
geht auf die städtischen Netze und dann aber auch wirklich so die letzten Meter,
das Niederspannungsnetz bis in die einzelnen Haushalte und Gebäude rein. Und gerade so
diese Mittel- und Niederspannungsebene, insbesondere das Niederspannungsnetz,
das war eigentlich in der Vergangenheit eben wenig transparent. Also da gab es keine Messtechnik,
es gab aber auch nicht den Bedarf dafür, weil es eben eine Infrastruktur war, die sich auch viel langsamer entwickelt hat.
Also ein Netz wurde ausgebaut, wenn man zum Beispiel irgendwo ein neues Wohngebiet erschlossen hat.
Dann wurde das Netz quasi einmal dafür geplant und ausgelegt und dann war aber nicht so eine wahnsinnig große Dynamik drin für die nächsten Jahrzehnte.
Ja, da sind die berühmten H0 Profile drauf gelaufen und darauf sind die irgendwie abgestimmt gewesen.
gewesen und so ein Durchschnittshaushalt, was der damals verbraucht, irgendwas zwischen 3 und 5000
Kilowattstunden, würde ich jetzt mal so über den Daumen peilen. Genau und auch so von den ganzen
Lastspitzen, die auch von so einem Haushalt zu erwarten war, hat sich das relativ ähnlich
verhalten. Da war es dann auch wichtig, hat der jetzt einen Durchlauferhitzer, einen elektrischen
oder nicht. Das hat dann halt so einen größeren Einfluss gehabt, aber ansonsten nicht so viel Dynamik drin. Das ändert sich natürlich jetzt in Energiewendezeiten ganz
massiv. Da passiert ja jede Menge.
Ja, wo misst man dann? Es geht ja um Digitalisierung des Netzes. Digital heißt in einer Dimension
mindestens mal Messtechnik, die hast du auch gerade erwähnt. Und bei Messtechnik habe
ich einen Zähler vor Augen, der wahrscheinlich auch anders als bei einem Privathaushalt dann nicht im Haus hängt, sondern mal wegen der Trafo-Station
oder irgendwie an unterschiedlichen Stellen, so dass ich an diesen unterschiedlichen Stellen
halt sehen kann, wie stark ist mein Netz belastet. Stelle ich mir das da richtig vor,
so dass das unterschiedliche Zähler an unterschiedlichen Stellen sind?
Genau, also es ist letztendlich schon Messtechnik an verschiedenen Orten im Netz. Tatsächlich die
Messungen in Trafo-Stationen sind eine Option.
Verschiedene Abgänge in dieser Trafostation können dann eben auch gemessen werden, um
zu wissen, was jetzt aus der Trafostation fließt und in welche Richtung.
Also in die verschiedenen Kabel, die auch wieder aus der Station rausführen.
Man weiß, was passiert auf jeder von diesen Leitungen.
Das ist die zentralere Messung im Netz.
Dann kann man sich aber auch überlegen oder man kann auch messen in den Kabelverteilschränken das sind so diese diese kleineren boxen am straßenrand wo
es eben dann auch die kabel noch mal nach genau die grauen boxen wurde die
kabel noch mal nach oben geführt werden und wo auch möglichkeit für den
netzbetreiber besteht umzuschalten das eben auch ein weiterer ort wo man
relativ gut dran kommt wo man halt messtechnik nachrüsten kann das wäre
so eine weitere möglichkeit und dann haben wir natürlich noch die smart
meter so sie denn dann mal irgendwann ausgerollt werden aber da tut sich jetzt ja auch einiges, oder so als auch der nächste
Push kommen, die natürlich dann auch die Möglichkeit bieten, sogenannte Netzzustandsinformationen
zu erfassen, also dann auch wirklich für das Netz relevante technische Informationen
zu erfassen und auch quasi live zu übermitteln.
Also nicht nur am nächsten Tag oder am Ende des Tages für den vergangenen Tag, sondern
auch wirklich in einem Minutenintervall Daten zu schicken.
Genau, auf die Smart Meter wäre ich jetzt auch gekommen. Also diese IMIS,
heißt das glaube ich, wird es wie intelligente Messsysteme, wo dann eine
moderne Messeinheit zusammen mit so einer Bridge irgendwie am Ende den Smart
Meter baut. Also so mit Wegsenden von Informationen. Da habe ich jetzt
verschiedene Dinge gelernt. Eine Sache, die ich gelernt habe, ist, die Dinger funken
überhaupt nicht in Echtzeit. Das hat mich ein bisschen erstaunt irgendwann,
sondern also wenn die jetzt diese Daten übertragen, die der Haushalt oder die
verbrauchten Kilowattstunden übertragen, dann dauert das bis zu, ich glaube, ich
habe sogar gehört, bis zu 72 Stunden, bis so eine Viertelstundenzeitscheibe
letztlich im Energiedatenmanagement eines Versorgers landen oder landet. Also so lange kann es irgendwie dauern. Das ist
natürlich für so eine Echtzeit-Netz-Control-Geschichte wahrscheinlich ein bisschen spät.
Und es gibt aber wahnsinnig viele unterschiedliche, diese TAFs, diese
Tarifanwendungsfälle, also die unterschiedlichen Messzeitscheiben, die da rausgehen und so weiter. Wie gesagt, ich bin da total blank an der Kante. Sind es auch
diese Tarifanwendungsfälle, die man dann braucht, um im Netz nachher Dinge zu steuern? Welche wären
das? Ja, genau. Das spielt da auch mit rein. Die spielen auch eine Rolle. Vielleicht erst mal
angefangen mit deinem ersten Punkt. Prinzipiell ist es erst mal so, oder man muss differenzieren, so würde ich sagen.
Wir haben uns das auch wieder ein bisschen kompliziert gemacht in Deutschland in Summe
mit der ganzen Nummer.
Aber letztendlich ist es jetzt so, dass es Standardleistungen und Zusatzleistungen gibt,
die so ein Smart Meter eben bieten kann und die auch der Messstellenbetreiber als Verantwortlicher
für die Smart Meter Infrastruktur eben unterstützen muss und dass die netzseitigen Anwendungsfälle, über die wir jetzt sprechen,
dann auch für so eine echtzeitfähige Überwachung, die gehören halt dann eher zu den Zusatzleistungen,
oder nicht eher, sondern die gehören zu den Zusatzleistungen. Das heißt also per se sind
die erstmal nicht sofort mit dabei, können aber vom Netzbetreiber angefordert werden an den Stellen,
wo er das Ganze dann auch braucht. Und dann muss er es natürlich auch bezahlen quasi,
das ist eine bezahlte Zusatzleistung. Aber dann ist es schon so,
dass dann die Infrastruktur auch in der Lage ist, auch quasi in Echtzeit, in Anführungszeichen,
also im Minutentakt, Informationen bereitzustellen, was dann eigentlich genau für so einen Anwendungsfall
wie die Netzüberwachung dann aber eigentlich auch die richtige Granularität ist.
Genau. Und das muss jetzt aber irgendwie alles auch ineinandergreifen. Also von der
im Haushalt gemessenen Menge oder oder
Last, die da gerade stattfindet über die
grauen Kästen, von denen ich gerade schon
wieder vergessen habe, wie sie heißen, die an
der Straße stehen oder die verteilt, die
Trafo-Dinger, all das läuft irgendwo
da jetzt ein gemeinsames Bild, um diese ganzen Lasten irgendwie zu visualisieren oder Alarme
zusammen. Das sind aber ganz
auszulösen oder irgendwie was da auch immer mit passieren muss? Genau, also letztendlich läuft
unterschiedliche oder teilweise
unterschiedliche Zuständigkeiten. Also da
das oder muss das alles beim Verteilnetzbetreiber zusammenlaufen, der auch für das, was in seinem Netz dann quasi passiert.
Und da ist da ein ganz wichtiger Punkt, dass es natürlich nicht nur um diese Messdaten geht,
sondern eigentlich auch um die Daten und Informationen des Netzes im Allgemeinen.
Also das kann auch erstmal, wir nennen es in unserer Lösung den digitalen Zwilling,
also ein digitales Abbild vom realen Netz und der speist sich eben oder der verbessert sich mit den
Messdaten, aber der braucht auch nicht unbedingt Messdaten,
um erstmal zu existieren, sondern man führt erstmal Informationen zusammen,
die eben heute ein Netzbetreiber in verschiedenen Systemen schon liegen hat,
also in Geoinformationssystemen, also ein bisschen Google Maps für Netze des Netzbetreibers,
wo er eben eine Verortung von seinen ganzen Assets eben schon hat.
Dann hat er andere Informationen in dem ERP-System, sowas wie SAP liegen, zum Beispiel zu Informationen,
welcher Kunde jetzt wo hängt und was das für eine Art von Kunde ist oder auch Informationen zu den Assets selbst.
Also quasi, was ist das für ein Trafo, der da verbaut ist oder was ist das für eine Leitung, die da verbaut ist.
Und letztendlich geht es halt darum, all diese Informationen zusammenzuführen in ein möglichst gutes Abbild der Realität und das fängt eben mit diesen verschiedenen Datenpunkten an und wenn man dann
an dem Punkt ist, dass man da erstmal ein Modell aufgestellt hat, dann kann man das noch kombinieren
mit den Messdaten, die aus der Trafo-Station oder aus den Smartmetern eben kommen.
Also das heißt, ich muss nicht alles fix und fertig haben und überall mein Smartmeter-Rollout
fertig haben, bevor ich so einen digitalen Zwilling einsetzen kann, sondern ganz im Gegenteil, ich fange einfach an, baue da schon die Dinge und die
Informationen, die Daten ein, die ich habe und so kann sich das Ding auch Stück für
Stück weiterentwickeln, besser werden, umfangreicher werden und damit auch mehr möglich machen.
Ja, absolut.
Also ich würde sogar jedem empfehlen, damit schnellstmöglich anzufangen, so dass noch
nicht geschehen ist.
Also halt eigentlich möglichst viele von diesen Vorbereitungsarbeiten, um dann halt
wirklich in so eine Echtzeitüberwachung auch mal reinzukommen,
eben jetzt schon zu erledigen und zu sagen, okay, wir bauen jetzt schon mal den digitalen Zwilling
auf mit allen Daten, die eben heute da sind. Und dann, während ich dann Messtechnik ausbringe,
Stück für Stück im Netz, füge ich das halt meinem digitalen Zwilling hinzu und mache ihn dann über
die Zeit besser. Aber diese Grundarbeit, wirklich erstmal den digitalen Zwilling aus den anderen
Datenquellen aufzubauen, erstmal eine gute Idee davon zu haben, wie sich das Netz wo
verhält und wie man es auch dann wo simulieren kann, um zum Beispiel auch neue Netzanschlüsse
zu bewerten. Das würde ich jedem Netzbetreiber jetzt empfehlen, dass man das halt tut und
dann halt über die Zeit wachsen lässt mit mehr und mehr Messtechnik, die dort ausgebracht
wird. Und so sehen das auch unsere Kunden. Also die Netzbetreiber, die machen das genauso.
Wie ist da der Stand der Dinge?
Also wenn du sagst, du empfiehlst es jedem, dann klingt da ja durch,
dass es noch nicht jeder macht.
Nicht jeder Netzbetreiber.
Ist das tatsächlich so, dass die alle gerade oder nicht alle,
nicht pauschalisieren, aber dass da einige tatsächlich noch im Blindflug unterwegs sind
und einfach denken, war ausgelegt dafür, ich habe da jetzt keine echte Ahnung.
Ich merke dann, wenn was schief geht, wenn ich einen Ausfall irgendwo habe. Ist das tatsächlich so?
Also das ist schon erstmal, würde ich sagen, an vielen Stellen schon auch die Realität heute in unseren Netzen,
weil die Messtechnik einfach noch nicht da ist, beziehungsweise ist es jetzt eigentlich erst an vielen Stellen gestartet worden,
dass die Messtechnik ausgebracht wird. Also was fast jeder Netzbetreiber schon mal gemacht hat, ist, dass er damit auf einer kleineren Größenordnung schon mal experimentiert hat.
Also dass er sich halt einzelne von seinen Netzen rausgepickt hat, um dort eben schon
mal Messtechnik auszubringen und auch schon mal eine Lösung zu erproben, die halt so
eine Überwachung von seinem Netz dann eben möglich macht und quasi das schon mal so
ein bisschen auszuprobieren. Aber was halt jetzt schon so der nächste Schritt ist, ist,
dass man halt wirklich in eine großflächige skalierbare Anwendung kommt. Das heißt auch nicht, dass man jetzt sofort überall
im Netz messen muss, weil wenn das Netz große Reserven in irgendeinem Bereich hat, dann ist es
auch nicht so kritisch. Dann muss man auch erstmal nicht messen, dann passt das. Aber man braucht
jetzt eben schon mehr und mehr Systematik, dass man das auch großflächig ausbringen kann und
verarbeiten kann. Und da würde ich sagen, sind viele der Netzbetreiber jetzt unterwegs dahin, aber sind halt auch noch dabei, das zu tun. Und das ist halt schon auch noch eine
Kraftanstrengung, die zu tun ist. Und das Magneter-Rollout, da kennen wir ja alle den
Fortschritt. Da ist auch quasi in Summe noch Luft nach oben, dass es dann auch mehr Smart
Meter werden. Das spielt dann auch damit rein. Wenn du Puffer meinst im Netz, dann heißt das
einfach nur, dass da die Kabel dick genug sind, sodass man da unter Umständen einfach auch Überlasten nicht vermuten muss, weil da nicht
so viele Verbraucher dranhängen.
Ja, genau.
Das fasst das eigentlich sehr gut zusammen, weil wir historisch die Netze eigentlich schon
stark dimensioniert haben und damit gibt es auch erst mal Reservekapazitäten in den Netzen.
Aber natürlich jetzt je mehr Wärmepumpen, PV-Anlagen, Wallboxen halt dazukommen, desto voller werden die Netze dann irgendwann. Und dann wird es auch
irgendwann weniger mit der Kapazität und dann wird es immer wichtiger, dass man genauer hinschaut.
Schon angefangen bei einer Simulation und Bewertung, wenn irgendwie neue Anlagen dazukommen
und dann aber auch später beim eigentlichen Management und dem eigentlichen Steuern des
Netzes. Ja, genau. Ich komme gleich auch noch mal auf das Steuern des Netzes. Ich wollte einmal ganz kurz so ein bisschen rauszoomen zumindest irgendwie,
du hast das GIS vorhin erwähnt, diese Geo-Geschichte. Wir haben ja nicht nur
ein Netz in Deutschland, sondern in Europa und wenn ich mir da angucke, wie weit
andere europäische Länder, also Italien, Spanien, Norwegen, also überhaupt sowieso
ganz Skandinavien im Ausbau des Smart Meters ist, dann sind wir da ja schon
eher ein bisschen hinterher, um es vorsichtig auszudrücken. Wie ist das mit dieser Messtechnik
von Netzen? Sind die anderen Länder uns da auch voraus oder ist das jetzt eher auch
ein europäisches Thema, also dass da insgesamt noch nicht genug ist oder haben wir da auch
die rote Laterne als Deutschland?
Naja, das geht schon so ein bisschen Hand in Hand leider, muss man da sagen, weil es
tatsächlich so ist, jetzt wenn wir auf die Nordics schauen, die quasi ihren Smart Meter Rollout weitestgehend abgeschlossen haben,
dann ist es eben so, dadurch dass sie flächendeckend diese Daten verfügbar haben, brauchen sie auch gar nicht mehr so viel Messtechnik in den Netzen selbst.
Weil man kann sich halt vorstellen, wenn man fast an jedem Haushalt oder so gut wie an jedem Haushalt misst und auch an diese Daten relativ zügig rankommt, dann hat man eigentlich schon einen ganz guten Transparenzstand darüber,
was im Netz denn eigentlich so passiert und man muss gar nicht mehr unbedingt auch noch an der
Station messen. Genau, und deswegen, das sehen wir auch bei Kunden von uns, die wir in Finnland
oder auch in Norwegen haben, da ist einfach schon die Datengrundlage weiter und da sind
mehr Smart-Meter-Daten einfach verfügbar, was halt in Summe dazu führt, dass der digitale Zwilling eben schon
genauer wird und das auch für jetzt die Bewertung davon, ob jetzt ein neuer
Windpark angeschlossen werden kann oder eine neue PV-Anlage angeschlossen werden
kann, eben schon auch letztendlich ein besseres Netzmodell herangezogen werden
kann, was die Realität besser widerspiegelt. Hat aber jetzt auch den
Vorteil, man sagt ja immer nichts ist so schlecht, dass es nicht auch für irgendwas
gut ist, ihr habt dann wahrscheinlich den Vorteil, dass ihr aus dem europäischen Ausland jetzt auch sehr viel für Deutschland habt lernen
können und lernt? Genau, das ist definitiv so. Da haben wir eigentlich einen schönen Anwendungsfall,
wie es denn halt ist, wenn der Smart Meter-Rollout durch ist. Das heißt, also auch die Datenmengen,
die man da antrifft, die man ja auch irgendwie verarbeiten muss. Also wenn man sich jetzt
vorstellt, jeder Anschlusspunkt im Netzmodell hat wirklich eine komplette Smart Meter-Zeitreihe,
dann kommen da halt schon Datenmengen zusammen bei irgendwie mehreren hunderttausend Anschlusspunkten
und wie man das Ganze handelt und dann auch wirklich sinnvolle Rückschlüsse aus diesen
Daten zieht, genau das können wir da halt schon sehr gut erproben und unsere Technologie,
sag ich jetzt mal, fein schleifen und weiter verbessern auf der Grundlage, was dann natürlich
auch den deutschen Kunden zugute kommt, wo wir dann halt eine schon weiterentwickelte
Lösung dann direkt haben.
Also das Ziel ist im Grunde genommen auch eine Netzeffizienz, wenn ich das richtig
verstanden habe. Also dass die
Netzdimensionen oder die Dimensionierung auch
von Plänen, wenn was neu gebaut wird
oder was ertüchtigt wird, dass das dem
entspricht, was da auch dran hängt. Also
dass ich nicht an einem
irgendwann mal meine Sicherung raus. Also so ähnlich funktioniert es ja wahrscheinlich
Haushaltsbild wäre, ja, so ein
dann in dem größeren Zusammenhang auch. Wie stark würdest du jetzt so einschätzen,
Mehrfachstecker an so eine Steckdose
wenn wir jetzt mal so auf das Thema Energiewende kommen? Wir haben halt wahrscheinlich jetzt
dranhängen und möglichst viele elektrische
nicht sofort und so sehr bald so eine All Electric Society, von der man ja gerne mal spricht aber es
wird eben mehr und Leute haben jetzt
in den letzten drei Monaten glaube ich
hintereinander nahe an oder über 20
prozent Neuzulassung von Elektrofahrzeugen
gehabt. Das kann ein ja
den 60er Jahren gebaut. Wahrscheinlich sind
die Netze entsprechend dimensioniert.
zumindest mal kann ja ein Indiz
Wenn jetzt jeder von uns hier in der Wallbox
dafür sein, dass mehr Leute auch Wallboxen
mit 22k Weder an die
haben möchten. Wenn jetzt aber bei mir in
Wand sich hängen will und wir fangen
der Straße, ich wohne hier in so einem
alle gleichzeitig an zu laden, dann wird
wahrscheinlich unsere Trafostation ein
Wohngebiet meinetwegen gar nicht vorgenommen werden kann, weil eben diese
Problem kriegen. Wie stark ist aus
Transparenz nicht da ist. Also wie stark bremst uns das in dem Nutzen von mehr
elektrischer Energie?
deiner Sicht die Bremswirkung aktuell
Ja, ich glaube der erste Punkt dabei ist erstmal super wichtig zu sagen, dass
schon, weil die Zulassung oder dass die
man das halt schlecht pauschal beantworten kann. Also das ist halt
nicht überall im Netz, in den allen Netzen gleich, sondern es ist halt schon so, dass es
natürlich punktuelle Hotspots gibt und wenn es sich dann bald in einer Straße, dann wird es da halt eng durchaus im Netz.
Und das führt halt zu dem Punkt, dass man eigentlich schon anfangen muss mit einer möglichst guten vorausschauenden Planung,
sodass man also schon wirklich eher in Szenarien arbeitet und simuliert, was passiert wo und dass man eben damit schnell
identifiziert, wo sind eigentlich die Hotspots im Netz auch zu erwarten von den Entwicklungen
und wo muss als erstes investiert werden im Netzausbau, weil das natürlich auch alles eine
gewisse Zeit braucht, bis es dann auch wirklich umgesetzt ist. Das ist so die eine Maßnahme.
Dann der zweite Punkt, wo ich sagen würde, das wird auch heute schon zu einem Bremser, ist halt schon das ganze Thema Throughput durch den Prozess.
Also einfach solche Anträge für neue Anschlüsse durch den ganzen Anschlussprozess zu kriegen.
Und zu diesem Anschlussprozess gehört eben auch eine Netzverträglichkeitsprüfung.
Also quasi der Netzbetreiber prüft, passt das denn hier noch alles so in mein Netz oder kriege ich ein Problem,
wenn jetzt eine neue Kundenanfrage für Solaranlage, Wallbox oder Wärmepumpe kommt. Und da braucht es eben aus meiner Sicht mehr
Automatisierung, weil die Anzahlen einfach explodieren. Weil alles, was ans Netz muss,
muss irgendwie durch diesen Prozess durch. Und das ist einfach schon ein gewisses Nadelöhr,
erstmal bevor irgendwas gebaut wird, sondern einfach nur in der Genehmigung von dem Ganzen.
Es gibt ja die Verpflichtung des
Netzanschlussportals, das ja die
Netzbetreiber vorhalten müssen und ich
bin mir nicht ganz sicher. Ich glaube ab
2025 müssen auch, muss auch ein
Portal existieren für die Einspeiser, so
also dass wenn ich jetzt ich stelle mir
das jetzt mal ein bisschen romantisch vor
damit das ein bisschen schneller geht.
es gibt einen digitalen zwilling es gibt
Ist es denn tatsächlich denkbar, so was
ausreichend messdaten da wir wissen die
dimensionierung der netze trafo keine
ahnung kabel in der erde und jetzt
bestellen alle meine nachbarn und ich
Tatsächlich ist es so, dass genau das unsere Lösung heute schon macht.
22 kw ladesäulen dann könnte so ein
Sie ist eigentlich genau dieser Automat.
Wir können tatsächlich bis hin zu vollautomatisiert Netzanschlussanfragen verarbeiten.
automat irgendwann sagen so leute das wird
und wir bringen die eben zusammen mit dem digitalen Zwilling im Hintergrund und automatisieren dann
aber nix jetzt weil sich die ersten drei
erstmal die kompletten netztechnischen Bewertungen dafür, ob das jetzt halt geht oder nicht,
was die Auswirkungen aufs Netz sind, wenn jetzt diese eine Anlage dazu kommt und so weiter und
so fort. Wir berücksichtigen eben auch, wenn jetzt ein Gebiet ist, wo man eine hohe Dynamik hat und
viele Nachbarn stellen jetzt eine Anfrage, dann berücksichtigen wir eben auch das, was jetzt
quasi gerade gestern oder in der letzten Minute schon dem Nachbarn zugesagt wurde. Das
kommt halt automatisch direkt mit in unseren digitalen Swilling rein, auch wenn es noch
nicht in Realität gebaut ist, um dann halt direkt bei der nächsten Anfrage wieder Berücksichtigung
zu finden. Und damit kommt man eben schon auf einen hohen Automatisierungsgrad und tatsächlich
haben wir dann auch Netzbetreiber als Kunden, die dann auch schon hingehend zum sogenannten Fast Track, also wirklich eine Komplettautomatisierung
für meistens dann kleine Anfragen, die dann halt wirklich auf Basis von den Ergebnissen
von unserer Software dann halt die Anfragen automatisch durchwinken und da erstmal nicht
mehr drauf schauen, solange dann zumindest natürlich alle technischen Grenzwerte eingehalten
sind.
Der Prozess wird dann nur gestoppt, wenn es irgendwo Grenzwertverletzungen gibt und Probleme
gibt mit dem was da angeschlossen werden soll.
Auch das ist jetzt so ein
bisschen Halbwissen, weil ich das nicht
hundertprozentig, ja egal, ich spare mir die
Einleitung. So ein Netzbetreiber ist
Was ist da eher die Taktik, die du
meiner Kenntnis nach verpflichtet in dem
Moment wo so ein Zusammenbruch da
gerade siehst? Heißt das, ich kann durch diese
ist, also ein Ausfall da ist, dass er
dann aktiv werden muss um gegebenenfalls
Messtechnik herausfinden, wie hoch die
Maximalbelastung in einem Gebiet ist und ich
genehmige dann auch nur das, was
Vorschlagswesen, das da irgendwie einher
maximal mein Netz sozusagen an die
geht, so weit, dass es dann sagt, okay
Grenze der
Leistungsfähigkeit bringt und danach habe
ich habe jetzt hier fünf Wallboxen, weil
ich erstmal kein weiteres Interesse,
das ein schönes Beispiel ist jetzt für mich,
weil dann kann ja nichts mehr passieren.
kann ich gut verstehen, fünf Wallboxen sind
genehmigt, 15 weitere wissen wir
Schritt zu weit? Ganz genau, das unterstützen wir auch und das sehen wir auch vom ganzen Mindset
sollen oder sind von den Menschen, die
her, wie unsere Kunden, die Netzbetreiber da herangehen. Es ist schon klar, dass es eine große
da leben, irgendwie gewünscht, können wir
Aufgabe ist und dass es auch viel Netzausbau zu tun gibt und es ist Teil des Geschäftsmodells oder
aber nicht liefern, weil Netz nicht
Kern des Geschäftsmodells sogar des Netzbetreibers sein Netz auszubauen und dann halt zu betreiben.
Das heißt also eigentlich steht da bei allen unseren Kunden alles auf Vollgas,
so viel Netzausbau wie möglich eigentlich zu realisieren.
Aber man muss auch einfach sagen, es gibt halt gewisse Grenzen dabei.
Also man kann nicht überall gleichzeitig jetzt die Straße aufreißen.
In einer Gemeinde würde das auch gar nicht genehmigt.
Und dann gibt es auch nicht genug Fachkräfte dafür,
um das alles überall gleichzeitig durch umzusetzen und auch nicht
genug Kabel und Trafos, um es überall gleichzeitig zu machen. Das heißt also eigentlich sehen
es eben viele von unseren Kunden auch als Flexibilisierungsmaßnahmen, dass sie halt
sagen, wir bauen so schnell wie es geht das Netz aus. Das machen wir auch liebend gerne,
weil das halt auch gut ist für uns, in unserem Geschäftsmodell. Aber auf der anderen Seite
nutzen wir auch das, alle Flexibilisierungsmöglichkeiten und alle Automatisierungsmöglichkeiten,
die uns die Digitalisierung so bietet, um halt das als weiteres Instrument im Werkzeugkasten
zu haben und einfach ein bisschen Zeit zu gewinnen an gewissen Orten und die Infrastruktur
besser auszulasten als vorher, bis dann halt vielleicht irgendwann Netzausbau vorgenommen
werden kann, der dann erforderlich wird, weil es noch mehr Wallboxen werden, noch mehr Wärmepumpen werden
und so weiter.
Ist dann so ein Digitalheits-Filling, wie ihr den anbietet, ist das denn jetzt so der
heilige Gral, also so nach dem Motto der Zaubertrank, damit könnt ihr sozusagen eure Netze schon
mal maximal effizient auslasten und wer es nicht macht, hat später einfach das Nachsehen,
Geht das nur so? Ist eure Lösung oder Lösungen wie eure die einzigen Möglichkeiten da voranzugehen?
Oder gibt es irgendwie noch eine Alternative?
Aus meiner Sicht eigentlich nicht.
Eigentlich braucht man genau so etwas.
Man muss halt nochmal sagen, in dem Sinne der heilige Graal,
es wird halt nicht so sein, dass man eine Lösung wie unsere hat und gar kein Netzausbau mehr braucht.
Das wäre falsch, das zu behaupten.
Es ist halt schon so, dass es halt genau dieses
Zusammenspiel ist. Man braucht an gewissen Stellen eben Netzausbau. Also wenn in deiner Straße alle
eine Wallbox nehmen, dann kann man auch mit Messtechnik und einer flexiblen Steuerung
irgendwann wahrscheinlich nur noch wenig erreichen. Dann muss es vielleicht auch irgendwann
wirklich mal das dickere Kabel sein oder eine neue Trafostation, wenn es halt einfach gar nicht mehr
gar nicht mehr darstellbar ist. Oder auch beim Anschluss von irgendwelchen Windparks, da kann es auch sein, dass halt irgendwann
wirklich einfach Netzausbau erforderlich ist.
Aber gerade für dieses Thema Geschwindigkeit bei der Energiewende und auch Handling des
ganzen Ramp-ups, dafür braucht man eben aus meiner Sicht schon den digitalen Zwilling
und auch die Digitalisierung und die Flexibilisierung des Netzes.
Jetzt haben wir ja gleichzeitig auch noch dieses Thema demografischer Wandel.
Das begegnet mir auch immer wieder mal. Also Menschen
gehen in Ruhestand. Ich habe es irgendwo gelesen,
dass bei Hamburg Wasser bis 2035, also
ich muss noch mal genau nachgucken und
schreibe das in die Shownotes, ob es
wirklich stimmt, aber da glaube ich 40
die digitale Tools natürlich einführen nicht nur um weggehende Mitarbeitende zu
Prozent der Mitarbeitenden altersbedingt
eben da nicht mehr mitarbeiten. Und
ersetzen oder oder Prozesse schlanker zu machen und aber eben gleichzeitig verlassen
das sind natürlich auch gerade vor so
mich Leute. Kann man das überhaupt noch aufholen also ist das möglich? Habt ihr
wie sind da deine Erfahrungen wenn man sowas aufsetzt wie schnell geht das?
einem Hintergrund eigentlich Hiobs
Botschaften. Also ich habe auf der einen
Also genau, erstmal glaube ich, ist das auch ein ganz wichtiger Faktor bei der ganzen Sache,
der auch dann auch mit rein spielt, weil auch das ist halt zum einen so ein bisschen limitierender
Faktor für die Umsetzung des eigentlichen Netzausbaus, da kommt es zum Tragen, aber
auch wenn wir an so einen Prozess wie den Netzanschluss denken, also wenn unsere Lösung
jetzt eben eingeführt wird und automatisiert oder es hilft zu automatisieren, dann bedeutet das
eben nicht, dass wir irgendwelche Stellen abbauen sozusagen oder irgendwelche Leute
arbeitslos machen, sondern eigentlich sorgen wir halt nur dafür, dass der weitere Ramp-up
von der Aufgabe, die immer größer wird, weil es immer mehr Anfragen werden, dass der überhaupt
noch handelbar ist.
Weil eigentlich müssten alle Netzbetreiber, wenn sie es Business as usual machen im heutigen manuelleren Prozess, dann müssten sie so viele Leute
einstellen, die sie gar nicht finden.
Das wäre schon der Fall ohne den ganzen demografischen Wandel.
Dazu haben sie eigentlich noch das Problem, dass auch noch ein großer Teil der Belegschaft
altersbedingt geht und auch erst mal ersetzt werden muss.
Deswegen ist das Thema Automatisierung eigentlich ein Schlüssel dazu, die Aufgabe da überhaupt
noch zu bewerkstelligen. Wie geht es denn los? Jetzt kommt ihr in ein
Projekt, werdet angefragt, kannst du mal so skizzieren, was für Phasen es da gibt und was
für Aufgaben zu lösen sind und wer vielleicht noch als begleitende Kolleginnen und Kollegen
noch dabei sind. Das sind ja unter Umständen nicht nur die internen Mitarbeitenden
eines Netzbetreibers, sondern vielleicht auch noch Consultant oder was auch immer. Skizzieren wir einmal bitte.
Genau, also wir haben das eigentlich in so ein eingespieltes Onboarding-Projekt bei uns
designt. Das heißt, es gibt bei uns auch erstmal Experten, die den Netzbetreiber dabei begleiten.
Eigentlich so einen Hauptansprechpartner, der sich auch gut mit der Prozesswelt bei den Netzbetreibern
auskennt und ihn so als Customer Success Manager begleitet.
Und dann daneben gibt es quasi den Implementation Specialist, der sich wirklich gut mit Netzdaten
auskennt und der sich erstmal um die Datenwelt kümmert.
Weil unser Ansatz ist da eben schon, dass wir dem Netzbetreiber nicht sagen, ja, gib
uns bitte deine Daten, aber in dem und dem aufbehalteten Format und dann können wir
dir irgendwie weiterhelfen, sondern wir sagen, wir fokussieren uns genau auf das, was wir halt beim jeweiligen Kunden vorfinden.
Also wir gehen genau darauf ein, welche Systemlandschaft ist eben dort und sorgen eben dafür, dass
ja unsere sogenannten Data Shippers sich genau an diese Systemlandschaft andocken und dafür
sorgen, die Daten erstmal zu extrahieren und dann auch aufzubereiten, um den digitalen
Zwilling erstmal zu erstellen.
Das heißt also, dabei lassen wir den Kunden nicht alleine und sagen halt, ja, bitte fertige Daten und dann können wir ganz toll automatisieren,
sondern erster Teil, sag ich jetzt mal, von unserer Leistung, unserem Angebot ist es da eben
auch schon, den digitalen Zwilling mit den Kunden aufzubauen und eben mit unseren Tools und unserem
Werkzeugkasten eben effizient aufzubauen und zu gestalten und dabei auch meistens die Datenqualität
dann auch erstmal nochmal zu verbessern, weil ohne eine hohe Datenqualität im digitalen Zwilling lässt es sich natürlich auch nicht wirklich gut
automatisieren. Also wenn man da ein Modell hat, was fernab der Realität ist, dann sollte man
vielleicht auch nicht automatisieren auf der Grundlage. Also denke ich an digitale Geschäftsmodelle
und ihr habt ja eins. Dann steckt ja auch immer irgendwie so der Begriff Skalierung. Man muss
das irgendwie auch skalieren können damit drin. Gerade bei Startups ist das ein wesentlicher Punkt, ein Hebel, um Wachstum auf
die Beine zu stellen. Das klingt jetzt so, dass zwar der Zwilling digital ist, sonst würde er
nicht digitaler Zwilling heißen, er wird beladen mit diesen Daten und den Informationen. Das
bedeutet aber ja auch, dass A, habe ich jetzt ja gerade gehört auch, diese Daten werden permanent
ergänzt. Es kommen neue Zähler dazu, es kommen Smart Meter Rollout. Also das ist der eine Punkt und der
andere ist der Automatismus oder die
Automatisierungsfähigkeit des Systems
wächst ja mit der Menge der Daten und
die Daten müssen qualitativ überwacht
werden. Müsst ihr nicht auch ein
riesiges Heer von Kolleginnen und
machen, um nicht ganz so personalintensiv da rein zu gehen?
Ne, genau. Das sind wir beim Kern von unserer Plattform, wenn du so willst. Das ist eingebaut
Kollegen haben, die einfach dann in dem
fortlaufenden iterativen Prozess bei
in unseren digitalen Zwillingen und auch die Routinen, die den befüllen. Was wir in diesem
Onboarding-Projekt tun, ist letztendlich, dass wir automatisierte Integration Pipelines zu den verschiedenen Systemen beim Kunden aufbauen.
Das heißt also die Anbindung ans GIS, das ist jetzt kein einmaliger Datenexport, den
wir übernehmen, sondern wir bauen halt wirklich eine automatisierte Pipeline auf, die halt
regelmäßig Daten wieder aus dem GIS zum Beispiel herauszieht, jedes Mal auch wieder
auf Vollständigkeit automatisiert überprüft, auch Datenfehler erkennt, Datenfehler korrigiert und dann halt in die Plattform hineinbringt.
Und damit haben wir da eigentlich schon einen sehr hohen Automatisierungsgrad sozusagen
reingebracht.
Also auch wenn halt das Onboarding-Projekt als solches erstmal schon nicht, natürlich
nicht ohne menschliche Mitarbeit auskommt.
Okay, also dann das heißt jedes System, das ihr anbindet, also API-mäßig, da gibt es Kontrollmechanismen, die also gucken, ob da irgendwas beim Import sich verschluckt hat
oder so und habt ihr denn auch die, also gut, das eine ist die Datenpipelines, da kommt vielleicht
auch mal ein neues System dazu, was der SAP vorhin erwähnt. Ich komme da vielleicht gleich
nochmal auf ein anderes System, da hätte ich eine Frage, ob das auch funktioniert, aber die das
knowledge oder wie sagt man, also die
Erfahrung auf seiten der Mitarbeitenden
beim Netzbetreiber, die wächst ja auch und
auch mit Erfahrung wächst auch Anspruch
und werden Menschen ja auch kreativ und
kommen auf Ideen. Wie handelt ihr das?
abfrühstücken kann oder wie macht ihr das? Ja genau, das ist so in der weiteren Zusammenarbeit
Gibt es da regelmäßige Abstimmungen
mit unseren Kunden läuft es eigentlich genauso ab. Also der der Customer Success Manager,
den der Kunde schon am Anfang des Projekts halt kennen lernt in der Zusammenarbeit,
oder so, sowas wie Sprints, die dann
der bleibt eigentlich für immer dem Kunden erhalten. Also sozusagen Teil unseres Modells.
Das heißt also selbst auch wenn das Projekt durch ist und die ganzen Datenintegrationspipelines stehen
und das Ganze läuft automatisiert und wird auch regelmäßig synchronisiert,
dann ist es trotzdem so, dass der Customer Success Manager jedem Kunden erhalten bleibt
und auch über die Anwendung, über die Lizenzzeit unserer Software dann als Ansprechpartner da ist
und auch Feedback einsammelt und auch wiederum Best Practices teilt. Und das führen wir eigentlich
zusammen in unserer gesamten Community, sorgen auch dafür, dass sich unsere Kunden gut untereinander
austauschen können, gemeinsam mit uns, sodass dann eigentlich unsere Kunden voneinander profitieren
von dem, was an anderer Stelle dann auch als Feedback gegeben wird, was wir dann wieder in
unsere Roadmap eingliedern. Und so entwickelt sich das weiter. Und wir sind da eben auch keine statische Softwarelösung,
die dann nur irgendwie alle paar Jahre mal ein neues Release hat, sondern es ist halt
sehr dynamisch, eigentlich wie man es von einer Software-as-a-Service-Lösung kennt.
Also es finden regelmäßig alle paar Tage neue Updates der Lösung statt und das Ganze
läuft aber im Hintergrund, dass der Kunde gar nicht viel davon merkt, dass jetzt quasi
was Neues da ist, außer dass er jetzt irgendwo einen neuen Button hat und eine neue Funktion hinzubekommen hat. Aber das passiert sozusagen sehr regelmäßig
und am laufenden Band quasi. Ich frage auch deswegen nach, ich habe ja selber sozusagen
auch ein Software-Background und so Daten, so Data-Hub bauen wir halt auch und schließen
ganz viele unterschiedliche Lösungen an, um so fragmentierte Systeme eben besser an
einer zentralen Stelle nutzbar zu machen, Prozesse überhaupt mal automatisieren zu können, wenn die Daten so solitär durch die Gegend wabern, dann ist da ja nichts möglich.
Und so ähnlich ist es ja wahrscheinlich bei euch auch. Und diese Integration an sich, am Anfang hat sie immer einen großen
Anfangsaufwand, um alle Systeme mal irgendwie so an Bord zu holen. Und danach läuft das natürlich schon viel einfacher.
Aber oft ist es natürlich so, das ist zumindest meine Erfahrung, dass viele einfach erstmal nur in einem Softwareprodukt denken und so ein
Produkt ist aber eben nicht nur die Software,
sondern ist eben halt auch das Modell, was
du gerade erwähnt hast drumherum, dass da
Success-Managerinnen sind, die helfen,
die onboarden, die aber auch laufend zur
Verfügung stehen, wenn Fragen aufkommen,
halt super ähnlich ist oder vielleicht
aber eben halt auch Community-Arbeit,
sogar identisch ist und dieser Austausch
weil wenn da eine irgendwo am
den finde ich hoch wichtig und ich habe
Boden See eine Erfahrung macht, kann es der
manchmal den Eindruck, dass wenn man nur
auf Software guckt, eben diese Komponente
eben nicht die komplette Ausführung.
oft irgendwie nicht mitgedacht wird im
ersten Moment und man denkt, da habe ich
Jetzt haben wir schon diesen
mir jetzt ein Stück Software angeschafft,
dann brauche ich danach ja nicht mehr
schönen modernen Begriff ein paar mal
erwähnt, digitaler Zwilling. Der
ich auf die Dekarbonisierung, finde ich da
läuft einem ja in sehr vielen
auch digitale Zwillinge. Habe ich ein
unterschiedlichen Sachzusammenhängen über
Lorawan-Netz irgendwie am Start, kann
den Weg. Also gucke ich auf eine Smart City,
ich daraus auch die digitale Zwillinge
sehe ich halt auch irgendwie einen digitalen
befüllen zumindest. Diese Zwillinge
untereinander machen ja durchaus auch
nächstes Jahr hoffentlich auch, aber
letztes Mal auch dabei und da ist
Sinn, sich sozusagen zu verbinden.
natürlich das Ziel zu visualisieren, wo
Wir kennen ja hier über den CIT, den
habe ich jetzt CO2 Emissionen bei mir
im Ort und zwar jetzt nicht nur in
meiner, in meinen kommunalen
Arbeitet ihr mit solchen anderen Zwillingen auch aktiv zusammen, um diese
Liegenschaften, sondern einfach insgesamt.
sowieso schon aggregierten Daten vielleicht über einen leichter
Da müssen auch irre viele Systeme
anzubindenden Datenstrom zu integrieren und eben nicht dann fünf Systeme
angeschlossen werden. Unter anderem kann ich
anzubinden, sondern nur eins dann? Ist das ein Szenario, das ihr durchdenkt und
mir vorstellen, es ist durchaus Sinn, ergibt da
schon vielleicht aktiv drin arbeitet? Ja, absolut. Da verfolgen wir eigentlich einen sehr offenen Ansatz.
auch Zählerwerte aus Netzlast
Also wir wollen mit unserer Intelligent Quick Platform eben auch kein Closed Shop sein,
wo man jetzt auch nicht mehr an die Netzdaten da im Kern rankommt
oder auch an das ganze System nicht von außen rankommt, sondern im Gegenteil.
Es gibt eben verschiedene Möglichkeiten damit zu interagieren
und noch immer dran quasi unsere Portfolio an Standard Integrations eben weiterzuentwickeln,
dass wir mit anderen Lösungen eben sofort gut zusammenlaufen.
Da geht es eben auch oft um Datenaustausch.
Ein Beispiel da vielleicht mal mit einem anderen Partner, Digi-Co heißen die,
im Bereich Wärmekonzepte und kommunale Wärmeplanung, was jetzt ja auch in allen Kommunen ansteht, spätestens.
Wenn da dann eben ein Wärmekonzept erstellt wird, auf die ICO-Seite, dann haben wir eine Integration zu der Lösung,
um Informationen daraus zu übernehmen, eigentlich Informationen zu den zukünftigen Wärmeszenarien.
Wie verhält sich das Fernwärmenetz? Wie stark oder nicht stark wird es ausgebaut?
Welche Durchdringung an Wärmepumpen ist zu erwarten?
Wir können diese Informationen übernehmen und die bei uns eigentlich in eine Netzstudie automatisch übersetzen,
sodass wir also direkt die detaillierte Analyse auf dem Stromnetz digitalen Zwilling bei uns eben
fahren können, um halt zu sagen, okay, was heißt das denn jetzt ganz konkret in diesem oder in
diesem Wärmeszenario für das Stromnetz. Und damit kriegt man dann halt schon eine sehr ganzheitliche
Aussage hin und hat eigentlich das Zusammenspiel, finde ich jetzt an dem Beispiel ganz schön gezeigt,
wie dann auch verschiedene digitale Zwillinge voneinander profitieren können. Ja, okay, da gibt es
also aktiven Austausch, auch einen
gewünschten, das heißt also, wenn jetzt
jemand zuhört, selbst in dem
Zusammenhang digitaler Zwilling was
ganz anderes macht, ist auf jeden
Fall Tür offen, kommen, direkt Simon
anrufen, wollte ich gerade sagen.
Ich mache jetzt noch mal eine Rolle
rückwärts, weil ihr ja irgendwann
gestartet seid. Also ich weiß, ihr seid
irgendwie aus diesem RWTH Aachen, ja aus
einer Arbeitsgruppe, keine Ahnung.
Wie ist das überhaupt
passiert? Ihr habt jetzt irgendwie geforscht
so man könnte ja auch mal selber was gründen und wir wollen gerne in Köln leben und da können wir
und zusammengearbeitet und festgestellt,
ja mal selbst ein Unternehmen in Köln gründen. Dann haben wir was Cooles, wo wir arbeiten können.
das ist jetzt irgendwie ein Thema, da
So nach dem Motto, baue dir deinen eigenen Arbeitgeber.
lohnt es sich ein Unternehmen draus zu
Ja, tatsächlich ist das mal gefallen, bei der ganzen Findung zumindest vom Gründungsteam. Irgendwann ist dann halt aus dem, wir sagen das
Unternehmen daraus zu gründen? Wie seid ihr da drauf gekommen und wie lief das ab eigentlich?
Ja, also genau, wir haben uns in unserer Forschungsarbeit an der RWTH Aachen damit
mal so daher, haben wir uns ernsthaft damit beschäftigt und hatten dann gleichzeitig noch
halt viel beschäftigt in verschiedensten Projekten und waren dann so als Gründerteam alle so mehr
so ein bisschen auch den Push von potenziellen Kunden, weil wir ja auch schon in der Institutszeit
oder weniger gleichzeitig fertig mit unseren Doktorarbeiten und waren halt gerade so in
viel mit Netzbetreibern zusammengearbeitet haben und dann eher in so einem Smart Grid-Forschungskontext
noch mit denen unterwegs waren, aber da auch schon gehört haben, dass es eigentlich voll spannend ist, was ihr da macht und was
passiert denn, wenn ihr vom Institut weggeht, wie geht es denn damit weiter und so weiter.
Das zusammen haben wir zu dem Punkt gekommen, dass wir uns das doch mal machen und versuchen.
Das hat dann auch gut geklappt.
Und dann habt ihr NVIDEO gegründet.
Wie seid ihr auf den Namen gekommen?
Der Name, ja.
Fünf Ingenieure setzen sich zusammen und überlegen.
Nein, aber tatsächlich gibt es...
Mit Daten auf ein Alphabet geworfen.
Nicht ganz. Wir haben uns schon ein bisschen was dabei gedacht.
Tatsächlich, ja, das En, Energy, also von der Energie und der zweite Teil,
ich sag mal, frei interpretiert, kommend von Failure, helfende Hand im Energiesystem. Das war der
Nukleus und ich fand es dann schöner mit dem O, dann ist es NWLio geworden.
Okay, alles klar. I.O. ist ja auch irgendwie so.
Genau, es gibt noch eine zweite Version.
Dann habt ihr gegründet und am Anfang braucht man ja immer, was ist teuer in so einem Unternehmen? Also Server kriegt man einigermaßen günstig,
würde ich jetzt mal sagen, erst mal gemietet, zumindest für die ersten Piloten. Die richtigen
Kostentreiber sind ja Personal. Und die habt ihr ja irgendwie auch denken müssen. Habt ihr
jetzt so einen Pilotkunden gehabt, der gesagt hat, das ist cool, ich kaufe eure Lösung ein und bin
Venture Customer oder wie sagt man dazu? Venture Client? Oder seid ihr wirklich draußen unterwegs
gewesen und habt erst einmal Family und Friends Geld eingesammelt und danach in verschiedene
Kapitalinvestitionsrunden gegangen? Ja, ganz am Anfang hatten wir die glückliche Lage,
dass wir tatsächlich das Exist Gründerstipendium vom Bundeswirtschaftsministerium bekommen haben. Dazu haben wir uns beworben und das war quasi
eigentlich unsere Pre-Seed-Phase. Das war ein Boost, der für uns die Family-and-Friends-Runde
so ein bisschen ersetzt hat an der Stelle. Dass wir es mit eigenen Mitteln plus dieser Förderung
am Anfang stemmen konnten in der ersten Phase. Tatsächlich sind wir schon super schnell in den Markt reingegangen und auch in erste Kundenprojekte gestartet.
Da haben uns sicherlich auch unsere Kontakte und unser Netzwerk aus der Institutszeit geholfen
und auch die Zusammenarbeit, die wir da vorher schon an verschiedenen Stellen hatten.
Sodass wir dann auch direkt im Gründungsjahr 2017 durchgestartet sind mit den ersten Kunden.
Und tatsächlich war ziemlich schnell dann auch einer unserer sehr frühen Kunden Westnetz, was dann gleichzeitig auch der größte
Partei Netzbetreiber in Deutschland ist. Das hat dem Ganzen natürlich dann schon
nochmal einen ziemlichen Boost verliehen, dass wir da die Westnetz gewinnen konnten.
Ja gut, das ist natürlich dann sehr hilfreich. Ich kenne auch in der Energiewirtschaft manchmal
so Vertriebsakquisitionszeiten, die durchaus auch mal 24 Monate dauern können. Insofern seid ihr von solchen Zykluslängen verschont geblieben.
Mal so, mal so, sage ich mal. Das kennen wir schon auch tatsächlich. Deswegen sind wir auch
in der Phase danach auf den Venture Capital Track gegangen. Wir haben Finanzinvestoren mit an Bord
geholt, die dann auch in einer Seed Round, in einer Series A Geld ins Unternehmen gesteckt haben und das hat uns dann halt in
die nächsten Wachstumsschritte vom Unternehmen begleitet.
Zielt ihr auch auf internationales Terrain, also jenseits der deutschen Netzbetreiber?
Genau, also da sind wir jetzt gerade schwer dabei.
Tatsächlich seit Ende 2021 sind wir eine Mehrheitsbeteiligung von E.ON. Also da hat E.ON quasi im Rahmen von unserer
damals laufenden CUSB-Runde sich dazu entschieden, quasi eine Mehrheit am Unternehmen zu übernehmen.
Jetzt sind es eben E.ON und wir Gründer, die halt die Anteile am Unternehmen halten. Und genau,
Teil dieser E.ON-Partnerschaft ist es eben auch, dass wir international expandieren,
dass wir zum einen innerhalb des E.ON-Konzerns ausrollen, aber auf der anderen Seite eben auch das Ganze dann als
Grundlage dafür nutzen, um auch in Europa weiter zu wachsen. Da haben wir jetzt auch
eine ganze Reihe von Kunden schon in Finnland, in Norwegen, in Schweden und auf der Basis
wollen wir da jetzt weiter ausbauen. Ja cool. Und nochmal so die Frage nach dem Antrieb,
Man steht ja morgens auf und fragt sich ja manchmal auch, warum mache ich das alles.
Manchmal sagt man aber auch, ich habe so eine starke Vision und so ein Ziel vor Augen,
das treibt mich an. Selbst wenn ich nur noch ein Bein hätte, würde ich da hin hoppen zur Arbeit.
Was ist so dein stärkster Treiber, der dich zu Envelio immer jeden Morgen ins Büro treibt?
Ja, ich würde schon ganz klar sagen, dass Energiewende möglich machen.
Und da sehe ich halt, da führt leider kein Weg am Netz vorbei, dass man das Netz eben
smart und intelligent macht.
Ja, und das ist halt schon ein großer, großer Treiber.
Und ich glaube, das haben, haben wir auch alle im Gründungsteam oder leben das so.
Ich meine, wir haben uns davor schon als Forscher damit beschäftigt.
Also wir sind irgendwie schon lange dem Thema committed und haben da einfach Bock drauf,
das weiter zu treiben.
Ja, wir haben, ich finde es insofern ganz interessant, es gibt ein Startup, das ich persönlich mitbegleite.
Da geht es um dynamische Stromtarife und das Optimieren auf diesen.
Also so dass der Haushaltskunde sozusagen die Möglichkeit bekommt, die dynamische Veränderung
des Preises optimal für sich zu nutzen, indem er automatisch seine großen Verbraucher sozusagen
steuert.
Und in dem Zusammenhang kommt immer wieder diese Frage auf, wenn jetzt alle
anfangen ihre Autos zu laden, wenn der
Preis halt billig ist, dann führt das ja
dazu, dass früher oder später irgendwie das Netz
auch überlastet ist. Und meine
Antwort darauf ist oft, also erstmal aus der
Incentive habe. Wie weit aus deiner Sicht sind wir davon entfernt, so etwas überhaupt mal realistisch
kaufmännischen Sicht, wenn der Preis, der
umsetzen zu können? Weil ich kann mir vorstellen, dass man genau dafür genau diese steuernden
Strompreis schon als gutes Incentive
beziehungsweise auch diese Messungs-, diese messenden Dinge benötigt. Wie weit sind wir davon
für die Verbrauchsteuerung sozusagen
dient, dann muss ich früher oder später eben
weg? Ich würde sagen, wir bewegen uns jetzt schon langsam mit großen Schritten dahin. Also tatsächlich der Paragraf 14a im
Energiewirtschaftsgesetz, der wird ja dieses Jahr weiter ausgestaltet und der
kümmert sich eben genau um das Steuern von flexiblen Lasten im
Niederspannungsnetz. Und da werden glaube ich jetzt schon viele Grundsteine
in diese Richtung gelegt. Also einmal auf der technischen Seite tatsächlich das
Thema, dass damit auch der regulatorische Rahmen noch mal stärker geklärt wird für den Netzbetreiber, wann er denn auch wie
steuern darf und wie jetzt auch zum Beispiel die flexiblen Lasten da eben auch mitmachen müssen.
Der Dimm sozusagen, damit der Netzbetreiber...
Genau, dann darf der Netzbetreiber dimmen, darf auch nicht ganz abregeln, aber diese Möglichkeit
wird eben schon geschaffen und das wird näher spezifiziert und das ist glaube ich erstmal
nochmal ein Boost für die technische Umsetzung auf jeden Fall von dem Thema Transparenz im Netz und dann auch Steuern.
Und dazu gehört ja auch die die netzwirtschaftliche Komponente, dass eben auch die Tarife netzseitig
da damit dynamisiert werden und es halt zunächst mal so ein Stufenmodell gibt, aber halt schon
auf jeden Fall ein Schritt dahin, dass es eben Netztarife gibt, die halt schon auch
von der jeweiligen Auslastung
Situation abhängen. Also von daher bin
ich da ganz guter Dinge und das
geht in eine ganz gute Richtung. Es muss
jetzt noch final verabschiedet werden und
dann gibt es einige seiner
Umsetzung zu tun, aber das führt uns
dann glaube ich schon dahin, dass wir das
genau passt oder aufs Jahr genau ist ja mal
wir da irgendwann sind.
dahingestellt aber das ist auf jeden
2030 ist ja so ein
Fall ein Commitment das schon
Meilensteinjahr. Ganz viele
mal zeigt dass viele Menschen sich auf
Kommunen haben 2030 Klimaneutralität
den Weg machen wollen um da Ziele zu
erreichen. Wie sieht aus deiner Sicht die
Ja, ich glaube bis 2030 wird sehr viel passieren. Also ich glaube da sind wir
Energiewelt 2030 aus? In deiner, ich würde
schon an dem Punkt, wenn ich jetzt mal auf die Netze gucke, dass wir da
sagen wir können ja in Szenarien denken
halt überall wo wir es brauchen, halt schon eine Netzüberwachung laufen haben,
da gibt es immer Best und Worst Case,
die dann auch wirklich möglichst viel Wallboxen, Wärmepumpen
und PV-Anlagen zu integrieren. Ich glaube gerade so die PV-Anlage auf den Dächern,
die wird halt schon der weitestgehende Standard werden, dass man den halt überall findet.
Ja und dass die dann auch angeschlossen sind.
Und dass die dann auch angeschlossen sind, genau.
Dann vielleicht noch so zum Abschluss
so ein Wunsch von dir an die
möglichen Kundinnen und Kunden da
draußen. Was wäre so ein Appell, was sie
Also ich glaube, wir brauchen in der ganzen
jetzt tun sollen? Also jetzt außer anrufen
Branche in den nächsten Jahren einfach eine krasse Macher-Mentalität.
und sofort Kunde werden, sondern einfach
Also dass es einfach losgeht und an allen Ecken und Enden wir eigentlich alle
was wäre so dein Wunsch, der jetzt als
Register ziehen. Das ist glaube ich das, was wir brauchen. Wie wir es eben auch schon
im Gespräch hatten, der Punkt Netzausbau muss man volle Pulle vorantreiben, aber Digitalisierung muss man gleichzeitig auch volle Pulle vorantreiben.
Wir haben die verschiedenen Bausteine, aber wir müssen jetzt auch wirklich machen.
Uns nicht mehr zu lange mit Regularien hin und her aufhalten, also so etwas wie beim 100-Meter-Rollout, das sollte uns nicht nochmal passieren,
sondern wirklich in die Umsetzung kommen und dann vielleicht auch aus den Umsetzungserfahrungen lernen, um dann in der nächsten Iteration besser zu machen. Wie wichtig ist für dich das Thema
Vernetzung in dem Zusammenhang, Vernetzung von Menschen untereinander und das Lernen voneinander?
Definitiv super wichtig, ja. Also weil auch gerade in anderen Branchen, aus anderen Branchen kann
man einiges lernen. Andere Infrastrukturen sind… Ja, und das Thema Motivation, dass so ein Austausch motivierend wirken und Leute in Gang bringen und über
sich hinaus wachsen lassen?
Definitiv.
Das braucht man.
Ein persönlicher Austausch ist super wichtig.
Ich habe es bei mir selbst auch gemerkt, in der ganzen Corona-Zeit hat schon etwas gefehlt
mit Events und Austausch.
Das zu haben und dann auch regelmäßig zu sehen, was passiert an verschiedenen Stellen
in der Branche und was ist auch möglich, was sind auch so die
technologischen Neuerungen, das finde ich
gibt halt immer einen richtig krassen Push
und einen krassen Motivationsboost.
Du weißt ja wahrscheinlich schon, dass ich
jetzt einfach so Richtung SITS leide,
so langsam. Im Januar geht's los, 24. bis
Ja, also egal. Ich gelte dir nochmal ab. Wir
26. Januar ist Stadtwerke Impact Day
hatten ja noch ein Summer-Sit. Ich weiß
gar nicht genau, wie ich zählen soll.
Aber du hast jetzt die Macher-Mentalität
erwähnt und ich gehe mal davon aus, dass
blieben und von euch ein bisschen was als Showcase da präsentiert bekommen.
du ein paar Macherinnen und Macher kennst
Ja, auf jeden Fall. Das würde ich sehr gerne machen.
und ich würde mich natürlich super
Ja, wenn für dich jetzt nicht irgendwas Wesentliches vergessen worden ist,
so dann würde ich sagen, wir weisen noch darauf hin, dass man schon Tickets buchen kann für den
freuen, wenn du die mit motivierst zum
SIT. Genau. Und Simon werdet ihr dann ja auch alle sehen und coole Netzausbau-Cases bringt Simon auch
Sit zu kommen und vielleicht ein paar
mit. Also insofern hat sich doch schon
wieder gelohnt diesen Podcast gehört
zu haben, oder? Ja, sehr schön.
Ja, dann habt alle vielen, vielen Dank da
draußen, die ihr zugehört habt und ganz
besonders Simon dir vielen Dank, dass du
da warst und deine Erfahrungen und
Gedanken mit uns geteilt hast hier. Ja
schöne Restwoche. Bis bald.
und vielleicht machen wir mal ein Update,
Ciao.
wer weiß, aber wir sehen uns ja spätestens
im Januar. Prima. So sieht's aus. Vielen Dank. Danke dir
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